Der Spitalhof in Möhringen wurde bereits 1469 als Verwaltungssitz des Katharinenspitals der Reichsstadt Esslingen durch den Baumeister Matthias Zimmermann erbaut. Von diesem ursprünglich zweigeschossigen Bau ist nach vielen Erweiterungen und Umbaumaßnahmen nicht mehr viel erhalten geblieben. Aus damaliger Zeit stammt noch ein Teil der Umfassungsmauer, welches heute vom Torhaus bis zum Wohngebäude reicht.
Das Torhaus selbst, welches aufwändig gestaltet ist, wurde 1589 errichtet. Der Unterbau mit der rundbogigen Tordurchfahrt wurde aus Stein errichtet. Das Obergeschoss hingegen als Holzfachwerk mit einem Walmdach ausgebildet. Aus diesem erhebt sich ein Turmaufsatz, ebenfalls aus Holz errichtet.
Die beiden romanisch geprägten Säulen der Tordurchfahrt entstammen wahrscheinlich einem früheren Bau der nahe gelegenen Martinskirche. Ebenso vermutet man, dass der Dreipaßstein mit einer Abbildung der heiligen Katharina, der Schutzpatronin und Namensgeberin des Esslinger Spitals, oberhalb der Nebenpforte ursprünglich an der Martinskirche zu finde war.
Im 17. Jahrhundert waren im Spitalhof neben der Verwaltung wohl auch eine Kelter, Scheunen und Stallungen, sowie ein Brunnen zu finden.
Aus den Chroniken geht weiter hervor, dass der Spitalhof 1810 an den Möhringer Bürger Johannes Schedel übergegangen ist. Es folgten noch weitere Besitzer bis im Jahr 1928 der Spitalhof an die Gemeinde Möhringen ging.
Heute sind im Spitalhof ein kleines Heimatmuseum, welches hier bereits 1936 eingerichtet wurde, eine Musikschule und die Volkshochschule untergebracht. Doch bestehen die Gebäude eigentlich nicht mehr. 1944 wurde der Spitalhof während des Krieges schwer beschädigt und 1959 endgültig abgebrochen. 1962 erfolgte die Wiedereröffnung des Heimatmuseums mit einem Neubau hinter der historischen Fassade.
Der Innenhof wird geprägt von altem Baumbestand, sowie ein paar Grünflächen. Ergänzt wird die Gestaltung des Hofes von zwei Skulpturen. Zum einen von Reinhold Georg Müller 'Quetschung' und zum anderen von Erich Glauer 'Der Flötenspieler'.
Wenn man an der dem Torgebäude gegenüberliegende Umfassungsmauer aus dem Innenhof hinaustritt, und links um die Gebäude herum geht, findet sich eine weitere kleine hofähnliche Anlage, welche in ihrer Formensprache sehr an einen Klostergarten erinnert. Ob dies auch deren Ursprung ist, haben wir bisher nicht herausfinden können.