Unweit des Leuze Mineralbades, und etwas unterhalb der Berger Kirche, deren Bau seinerzeit von König Wilhelm von Württemberg unterstützt wurde, steht das mit Jugendstilelementen versehene Wera-Haus in der ehemaligen Mühlenstraße. Es wurde seitens der Herzogin Wera als Gemeindehaus der Berger Kirche gestiftet. Die Einweihung des Hauses erfolgte am 27. März 1904. Das neue Gemeindehaus, geplant von den Gebr. Hausser, sollte als Kindergarten, wie auch als Gesellenheim dienen. Ebenso waren Übungsräume für die ortsansässigen Chöre und ein Restaurant in dem Haus untergebracht.
Während des 2. Weltkrieges fanden im Wera-Haus zeitweise die Gottesdienste der Berger Kirchengemeinde statt, nachdem der Kirchenbau bei Bombenangriffen 1943 teils zerstört wurde. 1977 zog die erste Krankengymnastische Schule Stuttgarts unter der Leitung von Dr. Peter Simon in dieses Haus, dessen Namen sie von 1993 bis 2012 trug. Seitdem firmiert die sie als SRH Fachschule für Physiotherapie Dr. Peter-Simon-Schule.
Herzogin Wera war die Nichte der russischen Großfürstin Olga, welche mit König Karl, dem Sohn König Wilhelms I von Württemberg verheiratet war. Da deren Ehe kinderlos blieb, nahmen sie die 1854 in St. Petersburg geborene Wera 1863 bei sich auf. Wera Konstantinowa heiratete 1874 den württembergischen Herzog Wilhelm Eugen. Nach dessen frühen Tod 1877 blieb sie weiterhin in Württemberg. 1908 gründete sie die Stiftung 'Zufluchtsstätten Württemberg' für 'uneheliche Mütter mit oder ohne Kinder sowie sittlich gefährdete und gefallene Personen weiblichen Geschlechts'. Aus ihr gingen mehrere Weraheime hervor, welche teils noch heute vorhanden sind. Bis zu ihrem Tod am 11. April 1912 hat sich Herzogin Wera weiter für die Armen in und um Stuttgart engagiert.