Am Rand des begrünten Bereichs des Stuttgarter Schlossplatzes steht zwischen der Jubiläumssäule und dem Königsbau der 'Musikpavillon'. Zu seiner Errichtung im Jahr 1871 stand der zuvor in den Königlichen Hüttenwerken Wasseralfingen gefertigte Musikpavillon auf der anderen Seite der von 1841 bis 1846 errichteten Jubiläumssäule, zum Neuen Schloss hin.
Errichtet wurde der gusseiserene achteckige Pavillon wahrscheinlich vom Architekten Christian Friedrich von Leins. Ihm hat die Stadt Stuttgart viele, teils noch heute erhaltene Gebäude, Denkmäler und Brunnen zu verdanken. So war von Leins für den Entwurf des Königsbaus, den Schlossplatzspringbrunnen, oder zum Beispiel für das Denkmal für Eberhard von Etzel verantwortlich.
Pavillons dieser Art wurden damals meist für die Aufführung von Musik-Konzerten errichtet. So auch der Musikpavillon auf dem Schlossplatz. Über viele Jahrzehnte diente der Musikpavillon den sonntäglichen Schlossplatz-Promenadenkonzerten als Kulisse. Bis 1918 standen diese Konzerte in direkter Verbindung mit dem Aufzug der Wachparade am angrenzenden Schloss.
Für die Bundesgartenschau 1977 wurde der Schlossplatz neu gestaltet. Im Zuge dieser Neugestaltung wurde der Musikpavillon von seinem ursprünglichen Standort auf die Nordseite des Platzes, an seinen heutigen Standort, versetzt.
Heute dient der Musikpavillon vor allem als Fotomotiv. Zudem wird er vom nahen Café in den Sommermonaten genutzt. Ab und an finden in ihm Sonntags Nachmittags auch wieder kleinere Musikkonzerte statt.