Das kleine Türmchen an der Fahrstrecke der 'Zacke' zwischen dem Marienplatz und der Haltestelle Liststraße gibt manchem Bürger Rätsel auf. Seit Anfang der 1990er Jahre steht es dort. Doch weshalb es seinerzeit dort errichtet wurde, wird weder mit dem ersten noch dem zweiten Blick ersichtlich. Auch weist keine Tafel oder ein anderer Hinweis auf dessen Bedeutung hin. Nach längerer Recherche haben wir die Geschichte des fensterlosen Türmchens ein wenig aufarbeiten können.
So handelt es sich hierbei, wie bei dem Flügelrad am Eingang zur Stadtbahnhaltestelle am Marienplatz, um ein Relikt der alten SSB-Wagenhallen, welche 1895 an der Filderstraße direkt am Marienplatz in Verbindung mit der damaligen SSB-Hauptverwaltung errichtet wurden. Mit dem Umzug der Hauptverwaltung der SSB nach Möhringen in den 1970er Jahren und dem Abriss des alten Gebäudekomplexes an der Filderstraße zugunsten des Baus des Heslacher Tunnels, wurde 1990 das Alte SSB-Türmchen in Einzelteilen abgetragen und die 17 Tonnen Material oberhalb des Tunnels, an seinem heutigen Standort wieder aufgebaut. Die Wagenhallen wurden bereits am 2. September 1963 stillgelegt. Der im Historismus errichtete Bau diente bis zu seinem Abriss zeitweise unter anderem der nahe gelegenen Dinkelacker Brauerei als Lager.
In alten Beschreibungen ist oftmals zu lesen, dass die ehemaligen SSB-Gebäude in ihrer Gestaltung einer Ritterburg glichen, was man sich in Anbetracht des schmucken Türmchens noch heute gut vorstellen kann. So zeugt bis heute auch der erhaltene Dachschmuck von der einstmals prächtigen architektonischen Gestaltung.