Der Stuttgarter Fernsehturm ist der erste der Welt in seiner Bauart. Seine Einweihung hat am 5. Februar 1956 nach rund 20 Monaten Bauzeit stattgefunden. Die Grundsteinlegung erfolgte am 10. Juni 1954. Bauherr war der Süddeutschen Rundfunk Stuttgart und noch heute ist der SWR Eigentümer dieses Turms. Eine Hinweistafel neben dem Eingang erinnert an dieses Ereignis.
Eine weitere Tafel weist darauf hin, dass der Turm seit 2009 ein 'Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst Deutschland' ist.
Der bekannte Stuttgarter Bauingenieur Fritz Leonhardt war als Planer und Statiker, gemeinsam mit Erwin Heinle (verantwortlich für die technische und künstlerische Leitung, dem Begründer des heute noch bestehenden Büros HWP) für das Turmbauwerk verantwortlich.
Schon vor der Errichtung des Fernsehturms war der Name Leonhardt mit dem Bau bedeutender Stahl- und Spannbetonbauwerke verbunden. So ist unter seiner Leitung u.a. die Deutzer Brücke in Köln, oder auch die Mühlheimer Brücke entstanden.
Den Namen Heinle verbindet man mit vielen weiteren bekannten Bauten, wie z.B. dem Landtag von Baden-Württemberg am Oberen Schlossgarten, dem 'Olympischen Dorf' in München, oder auch den Fernsehtürmen in Frankfurt, Mannheim und Nürnberg.
Nach derr Einweihung des Fernsehturms in Stuttgart hat dieser als Vorbild für diverse Türme dieser Art in der ganzen Welt Pate gestanden.
Er hat eine Gesamthöhe von 216,60 m, incl. der Antenne, wobei der Sendemast eine Höhe von 33,90 m einnimmt.
Erstmals hat man für dieses Bauwerk sogenannte Ringfundamente als tragenden Unterbau eingesetzt. Schornsteine, welche eine ähnliche Konstruktionsbauweise aufweisen wurden bis dahin mit Massivplatten abgefangen. In dieses Fundament ist der Turmschaft eingespannt. Am unteren Ende hat der Turmschaft einen Außendurchmesser von 10,80 m. Nach oben bis zum Turmkorb verjüngt sich der Schaft auf einen Außendurchmesser auf 5,04 m.
Durch Temperaturschwankungen, Winddruck, oder auch Sonneneinstrahlung kann der Schaft eine Schwingung von bis zu 30 cm Zentimer in der Schaftachse. Die Schwingungen am Sendemast können bis zu 1,50 m betragen.
Der Turmkorb hat mehrere Ebenen. In der unteren sind die technischen Anlagen untergebracht. Diese befindet sich in einer Höhe von 138 m.
In den Etagen darüber waren verschiedene Gastronomiebetriebe untergebracht. Neben der Aussicht wurden hier immer wieder Theaterveranstaltungen, Lesennächte, oder auch kleinere Konzerte angeboten.
In 150 m Höhe folgen zwei Aussichtsplattformen um Außenbereich.
Auf grund von Mängeln am Brandschutz wurde der Turm am 27. März 2013 geschlossen. Damit mussten auch sämtliche Gastronomiebetriebe ihren Betrieb einstellen.
Durch ausbleibende Gäste musste auch das Restaurant, welches am Fuße des Turms angesiedelt war, schließen.
Die Wiedereröffnung des Turms war für Dezember 2015 angekündigt. Doch auch dieser angekündigte Termin konnte nicht gehalten werden. Schließlich hat die Wiedereröffnung am 30. Januar 2016 stattgefunden. Seit dem erfreut sich der Turm erneut großer Beliebtheit und wird von vielen Bürgern und Touristen wieder als Ausflugsziel genutzt. Damit sollen dann auch wieder verschiedene Restaurants in den Turm einziehen. Das Restaurant am Fusse des Turms wurde im Herbst 2015 neu eröffnet.
Kurz vor dem Eingang ist im Pflaster der Turm symbolisch eingelassen. An den Verglasungen des Gastronomiebetriebes am Fuße des Turms wird in verschiedenen Sprachen darauf hingewiesen, dass es 'DER ERSTE DER WELT' ist.