Stuttgart ist aufgrund seiner geografischen Lage geprägt von den sogenannten Stäffeles. Treppenanlagen, welche oftmals die Wegeverbindungen für Fußgänger enorm verkürzen. Eine der klassischen Stuttgarter Stäffele ist sicherlich die Lorenzstaffel in Stuttgart Mitte, welche am Rand des Heusteigviertels von der Katharinenstraße bis hinauf Ecke Stitzenburg- / Nagelstraße führt.
Benannt ist die Lorenzstaffel nach dem Gebäude und Zimmermaler Friedrich Wilhelm Lorenz (1795 bis 1864), der am oberen Ende der Staffel einstmals wohnte. Die ursprünglich als Lorenzstraße benannte Staffel wurde 1979 in Lorenzstaffel umbenannt.
Wie oben bereits erwähnt, beginnt die Lorenzstaffel an der Katharinenstraße, direkt neben der Katharinenkirche. Der erste Abschnitt besteht noch aus relativ flachen, breiten Stufen und verdient den Begriff Stäffele nicht so richtig. Der Treppenlauf ist hier in vier Abschnitte mit je 4 Stufen unterteilt.
Nach diesem ersten Lauf überquert man die Olgastraße und passiert den Marie-Juchacz-Platz, benannt nach der Gründerin der Arbeiterwohlfahrt, mit dem Fischreiherbrunnen. An der Rückseite des Platzes führt eine Stahltür in den Olgastollen.
Vom Marie-Juchacz-Platz führt der 2. Lauf hinauf zur Alexanderstraße. Dieser stellt den eigentlichen Beginn der Lorenzstaffel dar. Er gestaltet sich, abgesehen der unteren beiden und letzten Treppenanlage mit 10, 8 und 9 Stufen ebenfalls noch relativ flach mit 14 kleinen Läufen, ebenfalls mit je 4 Stufen. Im Bereich dieses Laufes wohnte einstmals Ernst Rau, der u.a. das Schillerdenkmal in Marbach, den Stuttgardia-Brunnen und die Uhland-Büste erschaffen hat.
Der 3. Abschnitt führt von der Alexanderstraße zur Danneckerstraße. Hier ist die Treppenanlage in 8 einzelne Läufe mit 7 bis 14 Stufen und 7 Podesten angelegt.
Der 4. und damit letzte Treppenabschnitt führt von der Danneckerstraße auf insgesamt 8 Einzeltreppen mit meist 12 Stufen hinauf zur Ecke Stitzenburg- / Nagelstraße.
Insgesamt überwindet man auf der Lorenzstaffel 263 Stufen, oder rund 45 Höhenmeter.