Seit einigen Jahren ist es traurige Gewissheit, dass der beliebte Neckar-Holzsteg nahe des Laufwasserkraftwerkes Cannstatt der den Rosensteinpark und die Wilhelma mit dem Bezirk Bad Cannstatt über den Neckar hinweg für Fußgänger verbindet, für das Stuttgart 21 – Projekt abgerissen werden soll. Auch wenn dieser Termin in den letzten Jahren immer wieder aufgeschoben wurde, so ist der Abriss für den Neubau der geplanten Eisenbahnbrücke unausweichlich. Ein erster Teil, der sog. Elefantensteg, welcher über die vielbefahrene Neckartalstraße hinweg führte, musste den Abrissbaggern bereits weichen.
Erbaut wurde der Neckar-Holzsteg 1977 zur Bundesgartenschau. Entworfen hat die Brücke, welche 2007 zur Brücke des Monats gekürt wurde, der Architekt und Bauingenieur Dieter Sengler. Sie weist eine Länge von 158 m auf, ist 3,80 m breit und die 400 cbm verbauten Holzes bringen es auf rund 210 Tonnen Gesamtgewicht. Mit seiner Spannweite von knapp 160 m zählt die Brücke zu den weltweit am weitesten gespannten Holzbrücken. Die Abstützung am Ende der Schleusenmole bedingte die abgeknickte Formgebung.
Bei dem Brückenbauwerk handelt es sich um eine geschlossene Bretterverschalung. Vorschläge, bei denen der Dachaufbau eingekürzt wird, um so die neue Bahntrasse darüber bauen zu können wurden schnell wieder vom Tisch geschoben und der Abriss endgültig besiegelt. Ein Grund dürfte sein, dass eine sehr kostenintensive Sanierung des gesamten Neckar-Holzsteges in den kommenden Jahren unausweichlich geworden wäre.
Im Juni 2016 hat der Abriss des Neckar-Holzsteges begonnen. Am ersten Juni-Wochenende sind die ersten Vorbereitungen getroffen worden und es wurden die Anbindepunkte abgetrennt.
Ende November 2016 wurde der Holzsteg endgültig abgebaut und gehört nun der Vergangenheit an.