Im Zuge der Retrospektive des Württembergischen Kunstvereins 1988 war die rund 8,10m hohe Stahlskulptur 'Lobotchevsky' erstmals in Stuttgart zu sehen.
Jedoch an einem anderen Ort als heute. Damals stand sie im Oberen Schlossgarten, zwischen Opernhaus und Eckensee.
Doch die unruhige Form störte die Gemütlichkeit des damaligen Standortes, so die Meinung vieler zur damaligen Zeit, und so wurde sie an ihren jetzigen Standort, an die viel befahrene Kreuzung Rotebühlplatz vor den 'Treffpunkt Rotebühlplatz' versetzt.
Doch nicht nur der Standort, auch die Farbgebung wurde geändert. Ursprünglich ausgeführt in korrodierendem Stahl hat man im Zuge der Restaurierung den roten Schutzanstrich in Abstimmung mit di Suvero aufgebracht.
Durch den neuen Aufstellungsort hat 'Lobotchevsky' eine optische Vorder- und Rückseite bekommen, was bei kubisch-konstruktiven Plastiken eher untypisch ist.
Eher ungewöhnlich ist auch, dass die Skulptur direkt aus dem Boden zu kommen scheint, da sie keinen Sockel besitzt.
An diesem Standort greift die Stahlkonstruktion im grunde ihre Umgebung auf. Das verschobene X kann als Sinnbild für die vier Fahrtrichtungen der Kreuzung gesehen. welche Kreuzungspunkt zusammentreffen, so wie die Skulptur in der Mitte ebenfalls einen Kreuzungspunkt erhalten hat und dadurch trotz der Verschiebungen einen ausgewogenen Eindruck vermittelt.
Als Grundlage für die Formgebung dienten Mark di Suvero die Arbeiten des Mathematikers Nicolai Ivanovich Lobotchevsky. Aus diesen heraus assoziierte di Suvero eine Konstruktion, welche an mathematische Schaubilder erinnert. Doch den Titel der Arbeit will di Suvero nicht als Hommage an den Mathematiker verstanden wissen, sondern vielmehr als informellen Hinweis zur Deutung dieser Skulptur.